CSRD Deloitte: Wichtige Fakten aus dem ‚Sustainability Report‘

Vor dem Hintergrund des CSRD Deloitte ‚CxO Sustainability Report 2024‚ wird klar, dass Nachhaltigkeit längst kein Randthema mehr ist, sondern für Unternehmen einen zentralen Platz in der Geschäftsstrategie einnimmt. Die Big 4 Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte beleuchtet dabei die wachsende strategische Bedeutung von Nachhaltigkeit. Wir beleuchten die Studie aus einer CSRD-Perspektive und interpretieren die Ergebnisse dahingehend.

Die CSRD Deloitte Studie 2024

Nachhaltigkeit als Wachstumstreiber laut CSRD Deloitte Studie

Laut der Deloitte-Studie berichten 85% der befragten CxOs, dass ihre Investitionen in Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Jahr 2024 gestiegen sind, ein Anstieg gegenüber den 75% im Jahr 2023. Dies verdeutlicht, dass Nachhaltigkeit in vielen Unternehmen mehr als nur eine regulatorische Notwendigkeit ist. CO2 einsparen und zeitgleich weiter wachsen geht nicht?! Geht doch, bestätigt die große Mehrheit der befragten Führungskräfte (92%). Besonders auffällig ist, dass die Manager in diesem Jahr verstärkt direkte Auswirkungen ihrer Nachhaltigkeitsmaßnahmen sowohl auf die Umwelt als auch auf das Geschäft verzeichnen. Erstmals wurden dabei die Effizienz und Widerstandsfähigkeit der Lieferkette (37%) sowie höhere Gewinnmargen (37%) als bedeutende Vorteile von Klimaschutzmaßnahmen genannt, die nun wichtiger als Aspekte wie Markenbekanntheit und Reputation geworden sind.

Was bedeutet die CSRD für Unternehmen?

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) legt den Fokus auf die Offenlegung von nicht-finanziellen Informationen, darunter die Auswirkungen von Unternehmen auf Umwelt und Gesellschaft. Deloitte hebt in der Studie hervor, dass global 70% der CxOs erwarten, dass der Klimawandel ihre Unternehmensstrategien und Prozesse in den kommenden drei Jahren stark beeinflussen wird. In Deutschland rechnen damit immerhin 56Prozent. Dies zeigt, wie wichtig es für Unternehmen ist, die Anforderungen der CSRD nicht nur als bürokratische Last zu betrachten. 

Insbesondere die Durchführung der doppelten Wesentlichkeitsanalyse bietet Unternehmen die Chance, das eigene Geschäftsmodell zu hinterfragen, Risiken zu identifizieren, Kosten zu senken, sowie Innovation und Wachstum zu fördern.

Technologie als Treiber für Berichterstattung und Nachhaltigkeitsziele

Der Einsatz von Klimatechnologie ist ein entscheidender Schritt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Schon die Hälfte der Manager hat begonnen, technologische Lösungen zur Erreichung ihrer Klimaziele einzusetzen, und 42% planen, dies in den nächsten zwei Jahren zu tun. Von den Unternehmen, die bereits Technologie nutzen, gibt mehr als die Hälfte an, damit nachhaltigere Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Führungskräfte erwarten, dass dieser Innovationsschub in den nächsten fünf Jahren den größten Nutzen ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen bringen wird (38%).

Die CSRD fördert die Nutzung digitaler Technologien, um die Erfassung und Berichterstattung von Nachhaltigkeitsdaten zu verbessern. In der CSRD Deloitte-Studie wird betont, dass 50% der Unternehmen bereits technologische Lösungen implementiert haben, um ihre Klimaziele zu erreichen. Diese CSR Tools spielen eine Schlüsselrolle bei der Erfüllung der Berichtspflichten nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) oder der EU-Taxonomie, insbesondere im Hinblick auf die Erhebung präziser und transparenter ESG-Daten.

Zum Technologie-Einsatz gibt es weitere spannende Studien: Die PwC CSRD Software Studie und eine weitere Untersuchung bestätigt einen fragmentierten CSRD Software-Markt.

Folgende Grafik zeigt, für welche Zwecke ESG-Softwarelösungen von Unternehmen überwiegend eingesetzt werden:

CSRD Deloitte Studie - Einsatz von ESG Tools

Die größten ESG-Herausforderungen für Unternehmen

Eine Vielzahl von Unternehmen spürt bereits die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Geschäftstätigkeiten. Dies spüren Organisationen am stärksten durch das veränderte Konsumverhalten (51%) der Gesellschaft. Am zweithäufigsten haben die befragten Manager angegeben, dass regulatorische Anforderungen, wie beispielsweise die CSRD oder die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD), Sie vor Herausforderungen stellen.

Auch klimabedingte Katastrophen und Wetterereignisse haben für die Unternehmen erhebliche operative Konsequenzen (50%). Weitere Herausforderungen sind staatliche Anreize für Klimainvestitionen (49%), gesundheitliche Probleme der Mitarbeiter aufgrund von Umweltveränderungen (49%) sowie steigende Versicherungskosten oder mangelnde Verfügbarkeit von Versicherungen (48%). Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie breit gefächert die klimatischen Herausforderungen für Unternehmen bereits heute sind.

CSRD Deloitte Studie: Verpflichtung zu messbaren Zielen und Fortschritten

Ein zentrales Element der CSRD ist die Verpflichtung, klare Nachhaltigkeitsziele zu setzen und über Fortschritte zu berichten. Die Deloitte CSRD-Studie zeigt, dass 56% der Unternehmen bereits zwei bis drei bedeutende „needle-moving“ Maßnahmen implementiert haben, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Die am häufigsten umgesetzte „needle-moving“ Maßnahmen sind:

  • Verwendung von nachhaltigeren Materialien (51%)
  • Einsatz von technologischen Lösungen, um Klima- oder Umweltziele zu erreichen (50%)
  • Steigerung der Energieeffizienz (49%)
  • Direkter Kauf von erneuerbarer Energie, vertraglich oder durch Zertifikate für erneuerbare Energie (49%)

Folgende bedeutende Maßnahmen, gelten als etwas schwieriger zu implementieren und wurde bis dato auch seltener von Unternehmen umgesetzt:

  •  Entwicklung neuer, klimafreundlicher Produkte oder Dienstleistungen (48%)
  • Lieferanten und Geschäftspartner dazu verpflichten, spezifische Nachhaltigkeitskriterien zu erfüllen (47%)
  • Umgestaltung von Abläufen, Infrastruktur und/oder Lieferketten, um klimaresilienter zu werden (46%)
  • Verknüpfung der Vergütung von Führungskräften mit der Leistung im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit (43%)

Dies zeigt, dass Unternehmen zunehmend konkrete Schritte unternehmen, um ihre Nachhaltigkeitsleistung messbar zu und transparent zu berichten – ein zentraler Punkt der CSRD. Allerdings gibt es auch noch einige wirkungsvolle Maßnahmen mit großem Potenzial. Da in der CSRD-Berichterstellung u.a. ein ESRS Datenpunkt offengelegt werden muss, welcher Transparent macht, ob ein Teil der Vergütung des Management mit dem Erreichen von Nachhaltigkeitszielen verknüpft ist, kann man damit rechnen, dass diese Maßnahme künftig häufiger umgesetzt wird.

Fazit zur CSRD Deloitte Studie

Die Deloitte-Studie und die CSRD teilen die zentrale Auffassung, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein regulatorisches Thema, sondern ein strategischer Treiber für Unternehmen ist. Die Verknüpfung von Technologie, Klimazielen und Berichterstattung, wie sie sowohl in der Studie als auch in der CSRD betont wird, zeigt, dass Unternehmen, die diese Anforderungen frühzeitig und umfassend angehen, langfristig erfolgreich sein können.