VSME Nachhaltigkeitsbericht: Mapping der wesentlichen ESRS Themen

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bringt neue Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung mit sich. Während große Unternehmen zur doppelten Wesentlichkeitsanalyse verpflichtet sind, stellt sich für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) die Frage, wie sie ihre Nachhaltigkeitsstrategie sinnvoll ausrichten können. Hier kommt der ESRS VSME Nachhaltigkeitsbericht ins Spiel.

Der VSME Standard (Voluntary standard for non-listed micro-, small- and medium-sized undertakings) bietet eine freiwillige, aber praxisnahe Lösung für KMU, um ESG-relevante Themen zu berichten. Doch wie lassen sich die wesentlichen Themen der ESRS AR 16 Liste effizient mit den Angabepunkten im VSME Nachhaltigkeitsbericht verknüpfen? 

In diesem Artikel zeigen wir, wie Sie ein systematisches Mapping der wesentlichen Themen für Ihren VSME Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Wir erklären, welche Themen der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) besonders relevant sind und wie sie den einzelnen VSME Berichtsangaben zugeordnet werden können.

Überblick über den ESRS VSME Nachhaltigkeitsbericht

Was ist der VSME Nachhaltigkeitsbericht?

Der ESRS VSME Nachhaltigkeitsbericht basiert auf dem freiwilligen VSME Standard der EFRAG, der speziell für nicht börsennotierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) entwickelt wurde. Ziel ist es, eine praxisnahe und vereinfachte Nachhaltigkeitsberichterstattung bereitzustellen, die sich an den Anforderungen der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) orientiert, um einen einheitlichen Standard zu etablieren.

Warum sollten KMU den VSME Nachhaltigkeitsbericht nutzen?

Auch wenn der VSME Standard keine gesetzliche Pflicht ist, bietet er zahlreiche Vorteile:

  1. Transparenz für Geschäftspartner: Große Unternehmen fordern zunehmend ESG-Daten von ihren Zulieferern.
  2. Erleichterung der Kreditvergabe: Banken und Investoren achten verstärkt auf Nachhaltigkeitsinformationen.
  3. Strategische Vorteile: Eine strukturierte Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln hilft, Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen.
  4. Effizientes Reporting: Der VSME Nachhaltigkeitsbericht ist modular aufgebaut, wodurch KMU nur relevante Daten erfassen müssen.

Struktur des VSME Nachhaltigkeitsberichts

Der VSME Standard gliedert den Bericht in zwei Module:

  1. Basis-Modul (Pflichtbestandteile für eine grundlegende Berichterstattung)
    • Allgemeine Unternehmensinformationen
    • Umwelt-Metriken (z. B. Energieverbrauch, CO₂-Emissionen, Abfallmanagement)
    • Soziale Metriken (z. B. Arbeitsbedingungen, Gleichberechtigung)
    • Governance-Aspekte (z. B. Korruptionsprävention)
  2. Umfassendes Modul (Zusätzliche optionale Angaben für eine detaillierte Nachhaltigkeitsbewertung)
    • Klimastrategie & Reduktionsziele
    • Risikomanagement in Bezug auf Nachhaltigkeit
    • Erweiterte soziale und Governance-Aspekte

Wir haben alle Angabepflichten des freiwilligen Berichtsstandards gesammelt und in einer VSME Datenpunkte-Liste aufbereitet, sodass man alle relevanten Informationen übersichtlich präsentiert bekommt und unmittelbar mit der Datenerhebung loslegen kann.

VSME Nachhaltigkeitsbericht & die Wesentlichkeitsanalyse

Eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse (DWA) ist nach dem letzte VSME Update vom Dezember 2024 nicht mehr verpflichtend,. Die Wesentlichkeitsanalyse kann jedoch als strategisches Tool dienen und Vorteile für Organisationen bringen. Unternehmen können so gezielt bewerten, welche ESRS-Themen tatsächlich materielle Chancen und Risiken für ihr Geschäftsmodell haben – sowohl finanziell als auch ökologisch & sozial (Finanzielle Wesentlichkeit) bzw. inwieweit die Unternehmenstätigkeiten positive oder negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben (Impact Wesentlichkeit).

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Methodik des Mappings der wesentlichen Themen

Warum ist ein Mapping im VSME Nachhaltigkeitsbericht sinnvoll?

Obwohl die DWA nach dem ESRS VSME Standard nicht verpflichtend ist, kann sie Unternehmen helfen, ihre Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auszurichten. Das Mapping der wesentlichen Themen ermöglicht es KMU, die relevanten ESG-Themen aus den ESRS-Standards mit den Offenlegungspflichten im VSME Standard zu verknüpfen. Dadurch können sie:

Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Mapping

Ein systematisches Mapping der wesentlichen Themen im VSME Nachhaltigkeitsbericht kann in folgenden Schritten erfolgen:

1) Themen aus der ESRS-Themenliste identifizieren

Die ESRS AR 16 Liste enthält ESG-Themen, die auch für den VSME Nachhaltigkeitsbericht von Bedeutung sein können. Dazu gehören beispielsweise:

  • Klimawandel (ESRS E1): CO₂-Emissionen, Klimarisiken, Energieverbrauch
  • Umweltverschmutzung (ESRS E2): Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung
  • Wasser- und Meeresressourcen (ESRS E3): Wasserverbrauch, Meeresökosysteme
  • Biologische Vielfalt (ESRS E4): Biodiversität, Ökosystemschutz
  • Kreislaufwirtschaft (ESRS E5): Ressourcenverbrauch, Abfallmanagement
  • Arbeitsbedingungen (ESRS S1-S2): Sicherheit, Vergütung, soziale Standards
  • Governance (ESRS G1): Korruptionsprävention, Unternehmensethik
Nach Durchführung der Analyse nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit, wissen Unternehmen, welchen der Themen Sie sich konkreter widmen sollten.

2) Wesentliche Themen priorisieren

Nicht jedes Thema aus der ESRS AR 16 Liste ist für jedes Unternehmen relevant. Die Priorisierung erfolgt im Rahmen Analyse nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit durch die strukturierte Erfassung und Bewertung von IROs (Impacts, Risks, Opportunities). Hilfreich dafür sind:

  • Branchenzugehörigkeit (z. B. für produzierende Unternehmen: Energieverbrauch & Abfallmanagement)
  • Regulatorischen Anforderungen (z. B. Lieferkettengesetz für global tätige Unternehmen)
  • Stakeholder-Erwartungen (z. B. Nachhaltigkeitskriterien von Investoren und Banken)

3) Abgleich mit den VSME Offenlegungspflichten

Nachdem die relevanten ESRS-Themen identifiziert wurden, werden sie den entsprechenden Berichtsanforderungen im VSME Nachhaltigkeitsbericht zugeordnet.

VSME Angabepunkt Zugehörige ESRS-Themen
B1 – Allgemeine Unternehmensinformationen Generelle Angaben
B2 – Nachhaltigkeitsrichtlinien & Zukunftsstrategien ESRS E1 (Klimawandel), ESRS E5 (Kreislaufwirtschaft), ESRS S1 (Eigene Belegschaft), ESRS G1 (Governance & Unternehmenspolitik)
B3 – Energie- & Treibhausgasemissionen ESRS E1 (Klimawandel)
B4 – Luft-, Wasser- & Bodenverschmutzung ESRS E2 (Umweltverschmutzung)
B5 – Flächenverbrauch & Biodiversitätsmaßnahmen ESRS E4 (Biologische Vielfalt & Ökosysteme)
B6 – Wasserverbrauch & Wasserstress-Management ESRS E3 (Wasser- und Meeresressourcen)
B7 – Ressourcennutzung & Abfallvermeidung ESRS E5 (Kreislaufwirtschaft)
B8 – Arbeitsbedingungen & Beschäftigungsstruktur ESRS S1 (Eigene Belegschaft)
B9 – Gesundheit & Sicherheit ESRS S1 (Eigene Belegschaft)
B10 – Vergütung, Tarifverträge & Weiterbildung ESRS S1 (Eigene Belegschaft)
B11 – Ethik, Compliance & Korruptionsprävention ESRS G1 (Governance & Unternehmenspolitik)
C1 – Allgemeine Beschreibung des Geschäftsmodells & Strategie Generelle Angaben
C2 – Wesentliche Nachhaltigkeitsauswirkungen, Risiken & Chancen Generelle Angaben
C3 – Klimaziele & Übergangspläne ESRS E1 (Klimawandel)
C4 – Klimabedingte Risiken ESRS E1 (Klimawandel)
C5 – Zusätzliche Informationen zur Belegschaft ESRS S1 (Eigene Belegschaft)
C6 – Menschenrechtspolitiken & -prozesse ESRS S1 (Eigene Belegschaft)
C7 – Schwere Menschenrechtsverletzungen ESRS S1 (Eigene Belegschaft), ESRS S2 (Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette), ESRS S3 (Betroffene Gemeinschaften)
C8 – Umsätze aus bestimmten Sektoren & Ausschluss von EU-Benchmarks ESRS G1 (Governance & Unternehmensethik)
C9 – Geschlechtervielfalt in der Unternehmensführung ESRS G1 (Governance & Unternehmenspolitik)

4) Integration ins VSME Reporting

Nach Abschluss des Mappings können Unternehmen gezielt:

  • Kernindikatoren für den VSME Nachhaltigkeitsbericht definieren
  • Datenlücken schließen und interne Prozesse für ESG-Berichterstattung optimieren
  • Wesentliche Themen im Nachhaltigkeitsbericht transparent kommunizieren

Mapping der Umwelt-Themen (ESRS E1-E5) im VSME Nachhaltigkeitsbericht

Ein zentrales Element des VSME Nachhaltigkeitsberichts ist die Offenlegung von Umweltkennzahlen. Dabei spielen die ESRS Umwelt-Themen (E1–E5) eine entscheidende Rolle. In diesem Abschnitt zeigen wir, wie diese Themen den VSME Offenlegungspflichten zugeordnet werden können.

ESRS E1 – Klimawandel

Der Klimawandel hat direkte Auswirkungen auf Unternehmen – von steigenden Energiekosten bis hin zu physischen Risiken durch extreme Wetterereignisse. Und viele Unternehmen tragen durch die Emissionen aktiv zum Klimawandel bei. Die relevanten Berichtspflichten im VSME Nachhaltigkeitsbericht sind:

  • B3 – Energie- und Treibhausgasemissionen: Erfassung des Energieverbrauchs und der CO₂-Emissionen.
  • C3 – Klimaziele & Übergangspläne: Falls ein Unternehmen konkrete Klimastrategien hat, können diese im umfassenden Modul offengelegt werden.
  • C4 – Klimabedingte Risiken: Bewertung der physischen und transitorischen Klimarisiken, einschließlich extremer Wetterereignisse, regulatorischer Veränderungen und finanzieller Auswirkungen auf das Unternehmen.
💡 Praxisbeispiel: Ein Produktionsbetrieb kann im VSME Nachhaltigkeitsbericht angeben, wie viel CO₂ durch den Energieverbrauch entsteht und welche Maßnahmen zur Reduktion geplant sind.

ESRS E2 – Umweltverschmutzung

Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung sind zentrale Herausforderungen in vielen Branchen. Der VSME Nachhaltigkeitsbericht deckt diese Themen wie folgt ab:

  • B4 – Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung: Unternehmen sollen hier relevante Emissionswerte angeben.

💡 Praxisbeispiel: Eine Druckerei kann im Bericht darlegen, wie Lösungsmittel-Emissionen reduziert und Recycling-Techniken für Abwasser eingesetzt werden.

ESRS E3 – Wasser- und Meeresressourcen

Wassermanagement ist besonders in wasserintensiven Branchen relevant. Die entsprechenden Angabepflichten im VSME Nachhaltigkeitsbericht sind:

  • B6 – Wasserverbrauch & Wasserstress-Management: Unternehmen geben hier ihre Wasserentnahme, -verbrauch und -rückführung an.

💡 Praxisbeispiel: Ein Hotel kann im Bericht aufzeigen, wie es durch wassersparende Technologien den Verbrauch reduziert und Regenwassernutzung integriert.

ESRS E4 – Biologische Vielfalt und Ökosysteme

Unternehmen, die in oder nahe an biodiversitätssensiblen Gebieten operieren, sollten ihre Auswirkungen berücksichtigen. Wichtige Punkte im VSME Nachhaltigkeitsbericht:

  • B5 – Flächenverbrauch & Biodiversitätsmaßnahmen: Angaben zu Standorten in Schutzgebieten und Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität.

💡 Praxisbeispiel: Eine landwirtschaftliche Genossenschaft kann darlegen, wie sie durch nachhaltige Anbaumethoden die Bodengesundheit schützt.

ESRS E5 – Kreislaufwirtschaft

Die Nutzung von Ressourcen und Abfallmanagement sind zentrale Themen in der Kreislaufwirtschaft. Der VSME Nachhaltigkeitsbericht umfasst:

  • B7 – Ressourcennutzung & Abfallvermeidung: Offenlegung der Materialflüsse und Abfallmengen sowie Recyclingquoten.

💡 Praxisbeispiel: Ein Elektronikhersteller kann angeben, wie er recycelbare Materialien einsetzt und Elektroschrott vermeidet.

Mapping der sozialen Aspekte (ESRS S1-S4) im VSME Nachhaltigkeitsbericht

Neben den ökologischen Faktoren spielen soziale Nachhaltigkeitsthemen eine zentrale Rolle im VSME Nachhaltigkeitsbericht. Die ESRS-Standards S1 bis S4 decken verschiedene soziale Aspekte ab, darunter Arbeitsbedingungen, Menschenrechte und Verbraucherschutz.

ESRS S1 – Eigene Belegschaft

Der Schutz und die Förderung der eigenen Mitarbeiter sind essenziell für nachhaltige Unternehmen. Im VSME Standard werden diese Themen erfasst durch:

  • B8 – Arbeitsbedingungen & Beschäftigungsstruktur: Angaben zur Belegschaft, Vertragsarten und Arbeitnehmerrechte.
  • B9 – Gesundheit & Sicherheit: Maßnahmen zur Unfallverhütung und betrieblichen Gesundheitsförderung.
  • B10 – Vergütung, Tarifverträge & Weiterbildung: Lohntransparenz, Weiterbildungsmöglichkeiten und Tarifbindung.
  • C5 – Zusätzliche (allgemeine) Informationen zur Belegschaft: Erweiterte Angaben zur Beschäftigungsstruktur, einschließlich Vertragsarten, Arbeitsmodelle und Diversitätskennzahlen.
  • C6 – Menschenrechtspolitiken & -prozesse für die eigene Belegschaft: Darstellung interner Richtlinien und Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmerrechte sowie menschenrechtliche Sorgfaltspflichten.
  •  C7 – Schwere Menschenrechtsverletzungen: Offenlegung potenzieller oder festgestellter Menschenrechtsverstöße in der eigenen Belegschaft, der Wertschöpfungskette und betroffenen Gemeinschaften sowie ergriffene Maßnahmen zur Prävention und Abhilfe.

💡 Praxisbeispiel: Ein Produktionsbetrieb könnte berichten, dass 80 % seiner Mitarbeiter tariflich gebunden sind und jährliche Sicherheitsschulungen durchgeführt werden.

ESRS S2 – Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette

Unternehmen sind zunehmend für die Bedingungen in ihrer Lieferkette verantwortlich. Relevante Offenlegungspflichten im VSME Nachhaltigkeitsbericht:

  • C7 – Schwere Menschenrechtsverletzungen: Offenlegung potenzieller oder festgestellter Menschenrechtsverstöße in der eigenen Belegschaft, der Wertschöpfungskette und betroffenen Gemeinschaften sowie ergriffene Maßnahmen zur Prävention und Abhilfe.

💡 Praxisbeispiel: Ein Modeunternehmen könnte angeben, dass 95 % seiner Zulieferer auditiert wurden und Sozialstandards gemäß BSCI eingehalten werden.

Mapping der Governance-Aspekte (ESRS G1) im VSME Nachhaltigkeitsbericht

Neben Umwelt- und Sozialthemen sind Governance-Faktoren ein entscheidender Bestandteil der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Der ESRS G1 Standard deckt Aspekte wie Unternehmensethik, Korruptionsprävention und verantwortungsvolle Geschäftspraktiken ab.

ESRS G1 – Unternehmenspolitik & Ethik

Die Einhaltung ethischer Geschäftspraktiken stärkt das Vertrauen von Investoren, Kunden und Stakeholdern. Die relevanten Berichtspflichten im VSME Nachhaltigkeitsbericht sind:

  • B11 – Korruption & Unternehmensethik: Offenlegung von Maßnahmen zur Korruptionsprävention, Hinweisgebersystemen und ethischen Geschäftspraktiken.
  • C8 – Umsätze & EU-Benchmark-Ausschlüsse: Offenlegung von Umsätzen in sensiblen Branchen und möglichen Ausschlüssen aus Nachhaltigkeits-Benchmarks.
  • C9 – Geschlechtervielfalt in der Führung: Angaben zur Geschlechterverteilung im Management und Diversitätsmaßnahmen.

💡 Praxisbeispiel: Ein Unternehmen könnte berichten, dass alle Führungskräfte jährliche Anti-Korruptionsschulungen absolvieren und ein internes Hinweisgebersystem existiert.

Governance & Nachhaltigkeitsstrategie

Auch Governance-Strukturen spielen eine Rolle bei der strategischen Steuerung von Nachhaltigkeitsthemen. Im VSME Nachhaltigkeitsbericht können Unternehmen darlegen:

B2 – Nachhaltigkeitsrichtlinien & Zukunftsstrategien: Darstellung unternehmensinterner ESG-Richtlinien und Nachhaltigkeitsziele.

💡 Praxisbeispiel: Ein KMU könnte angeben, dass es eine Nachhaltigkeitsverantwortliche benannt hat und regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter durchführt.

Herausforderungen & Lösungsansätze für KMU

Obwohl der VSME-Standard eine vereinfachte Berichterstattung für KMU bietet, gibt es dennoch Herausforderungen bei der Implementierung. Kleine und mittlere Unternehmen haben oft begrenzte Ressourcen, um eine detaillierte Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln. Im Folgenden werden typische Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt.

1) Mangel an internen Ressourcen & Know-how

🤷🏼 Problem: Viele KMU verfügen nicht über eigene Nachhaltigkeitsabteilungen oder ESG-Experten.

🎯 Lösung:

💡 Praxis-Tipp: Viele Unternehmen, Handelskammern und Branchenverbände bieten kostenlose CSRD-Webinare an.

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Vorlage eines CSRD-konformen VSME Nachhaltigkeitsberichts im Word Format die sie selbständig befüllen können. Zudem erhalten Sie eine Schritt-für-Schritt Anleitung mit Tipps.

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2) Datenerhebung & Dokumentation

🤷🏼 Problem: Unternehmen müssen eine Vielzahl von ESG-Daten erfassen, die bisher nicht systematisch dokumentiert wurden.

🎯 Lösung:

  • Einführung einer einfachen ESG-Datenbank, um relevante Informationen systematisch zu sammeln.
  • Nutzung von ERP-Systemen oder ESG-Reporting-Software, die ESG-Daten automatisch auswertet.
  • Integration von Lieferantenbefragungen, um Umwelt- und Sozialstandards in der Wertschöpfungskette zu dokumentieren.

💡 Praxis-Tipp: Unternehmen können ihre vorhandenen Energie- und Finanzberichte sowie ISO-Zertifizierungen oder EMAS als Basis für die Datenerhebung nutzen, um doppelte Arbeit zu vermeiden.

3) Fehlende Vergleichbarkeit mit großen Unternehmen

🤷🏼 Problem: KMU befürchten, dass ihr Nachhaltigkeitsbericht nicht mit den umfassenden CSRD-Berichten großer Unternehmen mithalten kann.

🎯 Lösung:

  • Fokus auf Relevanz statt Vollständigkeit – der VSME Nachhaltigkeitsbericht erlaubt es KMU, sich auf die wesentlichen Themen zu konzentrieren.
  • Nutzung von Benchmark-Daten aus der Branche, um vergleichbare Nachhaltigkeitskennzahlen darzustellen.
  • Klare Kommunikation der eigenen ESG-Strategie, um glaubwürdige Fortschritte nachzuweisen.

💡 Praxis-Tipp: Transparenz zählt mehr als Perfektion – auch kleine Unternehmen profitieren von einem schrittweisen ESG-Ansatz.

4) Fehlende finanzielle Mittel für Nachhaltigkeitsmaßnahmen

🤷🏼 Problem: Investitionen in Nachhaltigkeit, wie CO₂-Reduktion oder Kreislaufwirtschaft, können kostenintensiv sein.

🎯 Lösung:

  • Nutzung von Förderprogrammen & ESG-Finanzierungen, die speziell für KMU bereitgestellt werden.
  • Einbindung von nachhaltigen Lieferkettenstrategien, um langfristige Einsparungen zu erzielen.
  • Kooperation mit anderen Unternehmen bzw. Branchenverbänden, um Nachhaltigkeitsinitiativen gemeinsam umzusetzen.

💡 Praxis-Tipp: Banken bieten zunehmend grüne Kredite mit besseren Konditionen für nachhaltige Investitionen an.

Zusammenfassung: Praktische Lösungsansätze für eine erfolgreiche ESG-Integration

Trotz einiger Herausforderungen können KMU den VSME Nachhaltigkeitsbericht erfolgreich umsetzen, indem sie:
✔ Einfache & praxisnahe CSRD Reporting-Software nutzen.
✔ Schrittweise ESG-Daten erfassen & optimieren.
✔ Sich an bewährten Branchenstandards orientieren.
✔ Fördermöglichkeiten & Finanzierungsoptionen ausschöpfen.

Fazit & Handlungsempfehlungen für KMU

Der VSME Nachhaltigkeitsbericht bietet KMU eine praxisnahe Möglichkeit, ihre ESG-Strategie zu strukturieren und Transparenz zu schaffen. Auch wenn die CSRD für KMU nicht verpflichtend ist, bringt eine freiwillige Berichterstattung Wettbewerbsvorteile, bessere Finanzierungsbedingungen und eine effizientere Ressourcennutzung.

Handlungsempfehlungen für eine einfache Umsetzung

  1. Relevante ESG-Themen identifizieren: Fokus auf die wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte legen.
  2. Einfache Datenerfassung starten: Bestehende Unternehmensdaten als Basis nutzen.
  3. Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung umsetzen: Energieeffizienz, Lieferkettenmanagement, soziale Initiativen.
  4. Nachhaltigkeitsbericht als Kommunikationsinstrument nutzen: Vertrauen bei Investoren, Kunden und Partnern stärken.
  5. Förderungen & Beratung nutzen: Unterstützung durch ESG-Experten und Finanzierungsprogramme in Anspruch nehmen.

Mit steigenden ESG-Anforderungen wird der VSME Nachhaltigkeitsbericht für KMU immer relevanter. Wer frühzeitig Nachhaltigkeitsaspekte integriert, sichert sich langfristig Wettbewerbsvorteile und bleibt zukunftsfähig.